Aanvraag tot toekenning Ridderkruis aan SS-Obersturmbannführer Wäckerle

Zuname Vorname (Rufname) Geburts Ort / Tag Dienstgard Truppenteil
Wäckerle Hilmar Forchheim / 24.11.99 SS-Obersturmbannführer III./ SS "Der Führer"

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Obersturmbannführer Hilmar Wäckerle, Batallionskommandeur des III./SS DF (mai 1940)
Schon beim Ubertritt über die holländische Grenze war es Obersturmbannführer Wäckerle, der als Kommandeur des III.Btl. tatkräftig in die Geschehnisse eingriff. Er wartete nicht die Durchführung der Sprengung der Grenzbefestigungen ab, sondern rüstete die vordersten Teile seines Btl. mit Fahrrädern aus und stiesz mit ihnen auf Arnheim vor mit dem Ziele, die IJssel-Brücke bei Arnheim in die Hand zu bekommen. Alle sich ihm entgegenstellenden Widerstände beseitigte er in kürzester Zeit durch sein persönliches tatkräftiges Eingreifen. Wenn auch die Sprengung der IJssel-Brücke durch die Holländer nicht verhindert werden konnte, so wurde durch dieses energische Vorgehen des Obersturmbannführers Wäckerle doch erreicht, dasz schon 2 Stunden nach Uberschreiten der Grenze die Ubergangsbasis an der IJssel in der Hand des Regiments war und alle Vorb ereitungen für den gewaltsamen Ubergang getroffen werden konnten.

Das Gelingen des Ubergangs über die IJssel bei Arnheim ist ebenfalls zum gröszten Teil der Energie und dem Vorbild des Obersturmbannführers Wäckerle zu verdanken. Vor allem aber war es Obersturmbannführer Wäckerle, der sich nach Überwindung der IJssel an die Spitze seines Btl., das er in kürzter Zeit mit Fahrrädern ausgestattet hatte, setzte und in ungestümen Draufgängertum zunächst die Stadt Arnheim in Besitz nahm und alsdann keiner Gefahr achtend bis Renkum durchstiess. Gerade bei diesem letzteren Durchstosz kam Wäckerle mehrmals mit seinem Btl. in schwierige Lagen, als er von den Holländern in der Flanke angegriffen wurde. Hier gelang es seiner Führung und seiner persönlichen Beeinflussung, dieser Schwierigkeiten in kurzer Zeit Herr zu werden. Dadurch wurde dem nachfolgenden Rgt. der Weg geöffnet, sodasz noch am 10.5.1940 abends alle Vorbereitungen getroffen werden konnten für den Angriff des Regiments auf die vorgeschobenen Feindstellungen vor der Grebbe-Linie am 11.5.1940.

Bei diesem Angriff am 11.5. hat Obersturmbannführer Wäckerle Hervorragendes geleistet. Das Angriffsgelände war durch seine Unübersichtlichkeit und seine zahlreichen Verstärkungen durch Bunkerstellungen besonders schwierig. In zähem Kampf gewann das III.Btl. Meter um Meter an Boden. In einwandfreier Führung, wo es nötig war, immer wieder selbst bei den vordersten Teilen, gewann Obersturmbannführer Wäckerle zunächst in hartem Kampf den Ort Wageningen und erreichte am Abend des 11.5.1940 unter schweren Verlusten als erstes Btl. auf dem linken Flügel des Rgt. die Grebbestellung am Fusze des Grebbe-Berges.

Das Gelingen der Erstürmung des Grebbe-Berges am 12.5.40 ist zum weitaus gröszten Teil das Verdienst des Obersturmbannführers Wäckerle, seiner Führung und seines Vorbildes. Mit überlegter Sorgfalt, jede Kleinigkeit selbst überprüfend, setzte er sein Batl. in Stosztrupps und Stoszgruppen zum Angriff an und traf alle Vorbereitungen selbst. Noch während der Artillerievorbereitungen schob er sich, kein Feuer achtend, in die Ausgangsstellung vor und brach alsdann in kühnen und schneidigen Vorstürzen an der Spitze seiner Stosztrupps in die Grebbe-Stellung ein. Harte und erbitterte Kämpfe folgten, aber überall wurde der Feindwiderstand durch das persönliche tapfere Eingreifen des Obersturmbannführers Wäckerle gebrochen, sodasz am Abend des 12.5.40 die Höhe des Grebbe-Berges fest in der Hand des Rgt. war.

Noch in der Nacht vom 12. auf 13.5.40 stiess Obersturmbannführer Wäckerle in unerhört schneidigem Vorgehen mit Teilen seines Btl. auf der Höhe des Grebbe-Berges bis zum Bahneinschnitt ostw. Rhenen durch. Starker feindlicher Widerstand wurde fast ausnahmslos mit der Handgranate und der blanken Waffe gebrochen, eine feindliche Batterie vernichtet. Obersturmbannführer Wäckerle wurde leicht verwundet. Durch einen nächtlichen feindlichen Gegenstosz wurde er mit den vordersten Teilen seines Bt. vom Rgt. abgeschnitten. Die grosse Übermacht des Feindes und seine Verwundung nicht achtend, richtete er sich beim Bahneinschnitt in Rhenen nach allen Seiten zur Verteidigung ein und schlug alle feindlichen Angriffsversuche erfolgreich ab. Starke Verluste traten ein, Wäckerle selbst wurde zum 2. Mal verwundet. Trotzdem hielt er sich bei Rhenen, bis am 13.5. nachmittags Entsatz kam und schlug sich, keinen Feind und kein feindliches Feuer achtend, bis zum Rgt.Gef.St. durch, wo ihm die erste ärztliche Hilfe zu Teil wurde.

Zusammenfassend ergibt das Verhalten des Obersturmbannführers Wäckerle das leuchtende Vorbild eines Führers, der mit kaltblütiger Umsicht und ruhiger Überlegenheit sein Batl. von Erfolg zu Erfolg geführt hat und an diesen Erfolgen ausschlaggebenden Anteil hat durch den vollen und rücksichtslosen Einsatz seiner Person an den Brennpunkten, sein lebensverachtendes Draufgängertum an der Spitze seines Btl., seine Kühnheit und über jedes Lob erhabene persönliche Tapferkeit. Die Erfolge aber, die Obersturmbannführer Wäckerle mit seinem Btl. hierbei errungen hat, waren ausschlaggebend für den schnellen Durchstosz des Rgt. durch die IJssel- und Grebbe- Stellung und dieser Durchstosz wiederum für den so schnellen Zusammenbruch des holländischen Gesamtwiderstandes.

Wenn auch Obersturmbannführer Wäckerle für seine persönlichen Heldentaten und die Erfolge seines Btl. schon mit dem E.K. I und II ausgezeichnet worden ist, sind diese Erfolge im Gesamtrahmen des Krieges in Holland gesehen von so weittragender Bedeutung, dasz ich sie einer höheren Auszeichnung für würdig halte. lch schlage daher den Obersturmbannführer Wäckerle wegen seiner überragenden Führung, wegen seiner besonderen persönlichen Tapferkeit und wegen der dadurch erreichten besonderen Erfolge zur Verleihung des Ritterkreuzes des Eisernen Kreuzes vor.

gez. K e p p l e r
SS-Oberführer und Kommandeur
des SS-Regiments "Der Führer"


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Befürwortet !

Der persönliche tapfere Einsatz des Obersturmbannführers Wäckerle während der Kämpfe an der IJssel und an der Grebbe-Linie verdient die hohe vorgeschlagene Auszeichnung. Die Einzelheiten sind eingehend geschildert. Das Rgt., das als einziges die Grebbe-Linie durchbrach, unterstand damals der Div. nicht (K.A.K.). Nachträgliche persönliche Beschäftigung mit dem Angriffsgelände verstärkt den Eindruck der aussergewöhnlichen Leistung des Obersturmbannführers Wäckerle.

gez. H a u s s e r
SS-Gruppenführer und
Divisionskommandeur

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